Ein überaus kulinarischer Törn
Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Logbuch zu führen. In der Regel soll es die Schiffsposition dokumentieren, Wetter- und Windsituation darstellen und sonstige wichtige Ereignisse aufzeigen. Mein Logbuch ist allerdings mehr als Reisebericht zu sehen. Mit vielen persönlichen Eindrücken über Crew, Yacht, Seegebiet und Land und Leute. Es soll die Mitreisenden noch mal in die Reise zurück versetzen. Und es soll Interessierten einen Eindruck vermitteln, wie es bei uns an Bord zugeht.
Freitag 10 Oktober – Mercedesfisch –
Irgendwie steht dieser Törn unter keinem guten Stern. Zumindest anfänglich nicht. Der Abreisetag trifft auf den Geburtstag meines verstorbenen Vaters. Isolde, die uns zum Flughafen fahren wollte, „schrottet“ bei der Anreise ihr Fahrzeug auf der Autobahn. In der Firma stehen Kündigungen an. Auch meine Frau hat massive Probleme im Geschäft und bei unserem lieben Hund muss man altersbedingt mit baldigem Ableben rechnen.
Mit all diesen Dingen im Kopf steige ich um 14:25 Uhr in München in den Flieger. Es will irgendwie noch keine rechte Urlaubsstimmung aufkommen.
Meine Mitreisenden sind Isolde, gebürtige Österreicherin, die am Bodensee ein Hotel betreibt. Wolfram, Arzt aus Lauf und Co-Skipper auf dem Törn. Er hat übrigens seinen Golf kurzer Hand als Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt. Isolde und Wolfram haben sich vor kurzem getrennt. Ich werde den Verdacht nicht los, dass der Segeltörn auch als Wiederbelebungsversuch dienen soll. Zumindest von einer Seite aus bin ich mir da ziemlich sicher.
Und dann ist da noch Kalle. Elektroingenieur aus Erlangen/Spardorf, Miteigentümer unseres Motorkunstflugzeugs und Wiederholungstäter in Sachen Segeltörn.
Die 737 der SUN EXPRESS trifft pünktlich in Izmir ein. Anders als bei Turkish Airline gab es weder ein Unterhaltungsprogramm, noch Essbares. Selbst für das Mineralwasser musste der Geldbeutel gezückt werden, aber wenigstens hatte jeder seinen eigenen Sitzplatz. Ein Billigflug halt!
Unser Taxifahrer stand schon bereit. Günter, der den Stützpunkt in Kusadasi leitet, hatte wieder alles bestens organisiert.
Es war bereits dunkel, als wir unser Gepäck über die Passarella (vornehmerer Ausdruck für Gangway oder Fenderbrett) auf die Yacht hievten. Wir hielten es aber nicht lange an Bord aus. Der Hunger und der Dieselgestank aus der Bilge trieben uns schnell wieder von Bord. Von meinem letzten Törn kannte ich noch dieses traumhafte Fischrestaurant. Dort brachte ich die hungrige Meute dann auch hin.
Nach einigen Durchgängen mit warmen und kalten Vorspeisen –es gibt übrigens huderte verschiedene davon in der Türkei- kam der von uns auserwählte Fisch. Der Oberkellner meinte, er wird in ca. 80 Meter Tiefe gefischt und sei sozusagen der Mercedes unter den Fischen. Ein traumhafter Geschmack. Echt klasse. Nur die Rechnung holte uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Den Absacker gab es dann in der Bebop-Bar in der Marina. Mit Entsetzen musste ich anschließend feststellen, dass meine an Bord gebunkerte Ouzo-Flasche verschwunden war. Mit Dina, der ich das Boot für eine Urlaubswoche überlassen hatte, muss ich wohl ein ernstes Wörtchen reden!!
Samstag 11. Oktober – Handtuchroad und Flip Flop Allee –
Wir wollen erst Morgen auslaufen. Ich hab vorher in Kusadasi einiges zu klären. Günter begrüßt uns nach dem Aufstehen am Steg. Seine schnelle Eingreiftruppe beginnt sofort das Boot vom Dieselgestank aus der Bilge zu befreien. Ein Agent kommt und übernimmt die Ausklarierungsarbeiten für uns. Wir machen uns derweil auf den Weg zum türkischen Frühstück. Ich genieße es immer wieder. Diese vielen kleinen Schälchen mit Obst, Gemüse, Käse, Marmelade, Honig, Rührei, Champignons Würstchen und Oliven. Ein wahrer Frühstückstraum. Für Nachmittag ist ein Verdauungs-Stadtbummel angesagt. Im „Stop and Go“ geht´s von einem Schuhgeschäft zum anderen, bis Isolde die passenden Flip Flops gefunden hat. Wie unterschiedlich doch Männer und Frauen sind. Kalle hat daheim sein Handtuch vergessen. Das Erstbeste wird einfach gekauft. Das nenne ich Männer-Shopping!
Am Abend lecker Steaks und ein paar Tränen. Anschließend stürmen wir den MIGROS-Supermarkt nahe der Marina. Der Großeinkauf kann beginnen. Danach liegt die EOS 20 cm tiefer im Wasser
Sonntag 12. Oktober –Würfelhusten und Geheimtipps –
Um 8:00 Uhr ist Wecken. Es ist wieder stahlblauer Himmel. Das Barometer zeigt 1015 hPa und hat sich seit unserer Ankunft nicht bewegt. Um 9:30 Uhr legt Wolfram von Steg ab. Über das Loswerfen der Mooringleine müssen wir irgendwann noch mal reden. Wir fahren Kurs 300 Grad und frühstücken an Deck. Zu meinem Erstaunen ist der Tisch noch reichlicher gedeckt als im türkischen Frühstücksrestaurant. Eine „Dame vom Fach“ an Bord zu haben zahlt sich offensichtlich aus. Um 12:00 Uhr wagen wir den ersten Segelversuch. Ein idealer Einstieg. Die 8 Knoten Wind liefern 4 Knoten Fahrt. Und das Ganze bei minimaler Welle. Trotzdem kämpft unser weiblicher Matrose mit sich und dem Frühstück. Der Wind frischt auf und wir erreichen am Nachmittag noch bis zu 7 kt. Fahrt. So schießen wir gegen 15 Uhr an unserem eigentlichen Tagesziel vorbei und fahren bis kurz vor Sonnenuntergang weiter nach Sigacik. Angeblich ein Geheimtipp, der meiner Crew am Vorabend genannt wurde. Den ganzen Tag ist uns nur ein einziges Segelboot begegnet. Ausgerechnet vor Sigacik laufen die Yachten wie an einer Perlenkette ein. Ein ruhiger Abend wird das wohl kaum. Wir beschließen gar nicht erst in die Marina einzufahren, sondern bleiben in der weitläufigen vorgelagerten Bucht. Dort ankern schon einige Yachten. Komischerweise liegen auch einige gekenterte bzw. gestrandete Yachten rum. Was immer dies bedeuten soll. Es wird schnell dunkel und wir bleiben an Bord. Wer würde auch weg wollen. Es gibt echten Lachs mit Senf-Dill-Sauce. Genial. Die Bugkabinen-Mannschaft geht bald zu Bett. Nur Kalle und ich retten uns mit viel EFES und Ouzo über die Geisterstunde hinweg.
Besondere Vorkommnisse:
Speedlog zeigt erstmals kurz vorm Ziel an. Halbleere Flasche Ouzo wieder gefunden. Glück gehabt Dina. Bodenplatte vorm Niedergang gesprengt, ich sollte wohl ein paar Kilo abnehmen.
Montag 13. Oktober
Es ist 7:30 Uhr und vor meiner Kabinentür rumort es bereits. Soso, wir haben also Frühaufsteher an Bord. Tztztz, das kann ja heiter werden. Apropos heiter: Es ist etwas bewölkt draußen, die Sonne arbeitet sich aber emsig durch die milchigen Schleier. Ein Morgenbad ist einfach immer wieder toll und es vertreibt die kleinen (Kopf)Wehwehchen des durchzechten Abend. Isolde bereitet wieder ein Mehrsterne-Frühstück. All die Jahre wurde ich an Bord noch nie so verwöhnt. Trotzdem drängt es alle zur Abfahrt. Aber weniger aus Abenteuerlust als wegen des Darmdrangs. Wir schaffen es nicht mehr, rechtzeitig in Fahrt zu kommen. Zum Glück hat die Yacht einen großen Fäkalientank, so bleibt die Bucht für die Nachwelt sauber. Um 11:00 Uhr gehen wir Anker auf und verlassen die Bucht auf Kurs 230 Grad in Richtung Kap Teke Burun. Der Wind bläst schwach mit 2 bis 5 Knoten. Somit ist wieder Motorfahrt angesagt. Ab dem Kap wird es deutlich windiger und wir können wieder schön segeln. Unser Tagesziel Mersin Körfezi erreichen wir gegen 17:00 Uhr und lassen den Anker auf 6 Meter Tiefe mit 55 Meter Kette ausrauschen. In der menschenleeren Bucht herrschen immer noch 14kt Wind vor. MERLIN macht wieder das übliche Anker-Ringelspiel was ich nur von 33er Bavarias kenne. Auf dem nahegelegenen Hügel stehen viele schnell drehende Windräder. Wir brauchen uns also nicht wundern, wenn die Nacht etwas zugig wird. Kapitäns-Dinner ist angesagt und Isolde muss mit Gewalt vom Herd ferngehalten werden. Nach ein paar Rüfflern funktioniert das dann auch. Um 20:00 Uhr lässt der Wind etwas nach. Es wird wieder eine ruhige und sternklare Nacht. An Deck findet eine längere Aussprache statt. Kalle und ich widmen uns derweil Efes und Raki und versuchen nicht zu lauschen.
Dienstag 14. Oktober – Früchtebrot mit Bergkäse, Bello mag´s –
Es ist 7:15 Uhr in der Nacht. Die Crew aus der Bugkabine wird immer früher munter und planscht vor meinem Schlafzimmerfenster. Dafür werden die Abende immer kürzer. Bei Kalle und mir ist es genau umgekehrt. Ein „Reset“ wäre wohl angebracht. In mir keimt der Gedanke an eine Nachtfahrt. Meine Gedanken werden dann allerdings von einem Dreisterne-Frühstück abgelenkt. Das Wasser in der Bucht hat durchaus Badetemperatur, sogar Wolfram traut sich mal kurz ins Wasser. Um 12:00 Uhr setzen wir vor Anker die Segel. Ein Manöver das ich so noch nicht kannte. Ich muss unbedingt mal wieder in meinen Segelbüchern lesen. Die Fahrt geht voll besegelt aus der Bucht Mersin Richtung Teos Limani, einer Ankerbucht südlich Sigacik mit einem antiken Kai nahe der antiken Stadt Teos. Um 18:00 Uhr stecken wir den Anker auf 6,1 Meter Wassertiefe. Die See ist noch etwas unruhig. Zu unruhig um mit dem Dinghi trocken an Land zu kommen. Deshalb ist Resteessen angesagt, aber auf hohem Niveau, versteht sich. Beim Nachtisch, bestehend aus Früchtebrot und Käse, erzähle ich von meinen Plänen, einen größeren Schlag zurück an Kusadasi vorbei Richtung Südost zu machen. Wenn alles klappt, sogar bis Didim in die Marina. Die Nachtfahrt ist beschlossene Sache. Wir gehen alle um 22:00 Uhr zu Bett
Mittwoch 15. Oktober – Guten Morgen Deutschland –
Punkt 7:19 Uhr geht blutrot die Sonne auf. Wir sind seit 4:50 Uhr unterwegs. Nachtfahrten haben immer etwas Mystisches an sich. Wenn sich die Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt haben, sieht man deutlich den Küstenverlauf und die dahinter liegenden Berge. Nur die Entfernung zum Ufer ist unheimlich schwer einzuschätzen. Man wähnt sich weiter weg. Im Gegensatz zu Schiffen und Leuchtfeuern. Die scheinen zum Greifen nahe, sind aber meist Meilenweit entfernt. Kartenplotter sind hier doch sehr hilfreich. Genial wenn sie dimmbar sind und sich im Cockpit befinden. Irgendwann, am „anderen Ufer der Nacht“, kommt dann der Zeitpunkt, wo man am Horizont einen hellen Streifen vermuten kann. Das Schauspiel des neuen Tages beginnt. Ich bin immer wieder berührt von dem Ereignis. Die Ägypter sprachen von einer Sonnenbarke die täglich neu aus der Unterwelt erschien. In der griechischen Mythologie ist es die Göttin EOS die jeden neuen Morgen einläuten musste. Zur Strafe, weil sie Zeus erboste und sich an Jünglingen vergangen hatte. Ich schicke ein Sonnenaufgangsbild über Facebook in die Welt. Der Titel: Guten Morgen Deutschland. Die „Likes“ prasseln nur so rein.
Gegen 8:00 Uhr ist der Morgenzauber vorbei. Wir steuern die Straße von Samos an, vorbei an unserem Ausgangspunkt Kusadasi. Samos sieht in der Vormittagssonne richtig toll aus. Dazu noch die richtige Musik. Schade, dass wir dort zurZeit nicht an Land gehen können.
Nach der Samos-Straße kommt Wind auf und wir nehmen die Segel zu Hilfe. Um 17:00 Uhr erreichen wir planmäßig die D-Marin-Didim. Der Anleger bei 15kt Seitenwind klappt einwandfrei. Es liegen 42 Meilen hinter und eine warme Dusche vor uns. Abends geht es mit dem Dolmusch in meine Stammkneipe nach Didim. Ein kleiner Supermarkt direkt neben der bereits geschlossenen großen Moschee bekommt unsere Kaufkraft zu spüren. Wer soll das alles essen, frage ich mich. Den Absacker nehmen wir an Bord ein. Auf dem Nachbarschiff spricht man fränkisch. Eine Crew aus Nürnberg und Heroldsberg mit Ziel Bodrum. So klein ist die Welt.
Besondere Vorkommnisse:
Mutters Todestag. SMS von Ingrid. Sie hat Blumen aufs Grab gelegt.
Donnerstag 16. Oktober
Um 8:30 Uhr aufstehen. Ausgiebiges Frühstück an Deck. Nochmals Proviant bunkern. Glücklicher weise ist der Marina-Supermarkt im Oktober nicht mehr so gut bestückt. Es ist eh kein Platz mehr im Kühlschrank. Kalle repariert die Positionslaterne am Bug. Wir wischen, wie jeden Tag, Diesel aus der Bilge und sehen vorsichtshalber noch mal nach dem Motoröl. Die Marinagebühr beträgt 58.- Euro plus Wasser und Strom. Die Kosten sind es aber Wert. Didim ist klasse.
Um 12:10 Uhr machen wir los, Kurs St. Nikolo. Der Wetterbericht meint, dass es tagsüber sehr windig wird und abends wieder abflaut. Leider kommt es genau anders herum. Wir dümpeln den ganzen Tag in absoluter Flaute. Es ist diesig, schwül und heiß. Gegen 17:00 Uhr kommt beim ersten Ankerversuch der vorhergesagte Wind auf und macht St. Nikolo als Übernachtungsplatz unmöglich. Wir versuchen es zwei Buchten weiter und beobachten mit Sorge das herannahende Wetter. Über Samos bilden sich furchteinflößende Wolkenwalzen. Unser Boot kämpft mit Fallböen aber der Anker, mit den 45 Metern gesteckter Kette, scheint zu halten. Es gibt Nudel mit lecker Sauce. Beim Salatdressing gibt es etwas Kompetenzgerangel. Das enge Bordleben fordert seinen Tribut. Aber die Messer müssen deshalb nicht gleich weggesperrt werden. Gegen 22:00 Uhr tuckert ein großer Fischkutter in die Bucht und wirft seinen Anker dicht bei uns. Da die Schwojkreise beider Boote sehr unterschiedlich sind und der Wind noch stark bläst, kommen wir dem Stahlgetüm manchmal ziemlich nahe. Ein Ruck der Ankerkette reißt uns aus den Träumen. Die Fallböen haben wohl noch zugelegt. Ab 2:00 Uhr ist sicherheitshalber Ankerwache angesagt. Jeder muss für eineinhalb Stunden ran. Gegen 4:30 Uhr haut der Fischkutter wieder ab. Es besteht kein Grund mehr Wache zu schieben. Somit erspart sich Wolfram eine nächtliche Störung.
Freitag 17. Oktober
Unser letzter Tag auf See bricht gegen 9:00 Uhr an. Wir lecken uns die Wunden der Nacht und frühstücken ausgiebig an Deck. Ein letztes Bad im Meer. Dann eine historische Amtshandlung. Aus EOS wird MERLIN. Die Querelen um den Konkurs der Firma Ecker machten einen Besitzer und Bootsnamenwechsel notwendig. Um 12:00 Uhr wird das letzte Mal der Anker aufgeholt. Es geht im Schmetterling zurück nach Kusadasi. Um 14:45 Uhr flaut der Wind ab und wir fahren die letzten 5 Meilen unter Motor. Aufgrund des Diesel-Lecks sparen wir uns sicherheitshalber das Nachtanken und werden von Günters Crew bereits am Steg erwartet. Die Jungs sind echt flott und immer hilfsbereit. Ein Schreiner wird gerufen, der die durchgebrochene Klappe ersetzt, die defekten Außenlautsprecher werden gewechselt und nach unserer Abreise wird man sich dem Diesel-Tankleck annehmen.
Das Abendessen nehmen wir, nach einem ausgiebigen Stadtbummel, in einem Lokal im Zentrum gegenüber dem Friedhof ein. Zu spät bemerken wir, dass es dort keinen Alkohol gibt. Naja, ich wollte sowieso schon immer mal Ayran probieren, ein typisch türkisches Joghurtgetränk. Wer´s mag! Es gibt Suppen und Schnellgerichte. Isolde stochert extrem lustlos in ihrem Teller herum. Dem Rest der Truppe schmeckt es offensichtlich. Unseren Absacker wollen wir an der Hafenpromenade einnehmen. Aber auch dies wird problematisch. Entweder hat der Typ keine Schanklizens für Bier, oder er will Allah am heiligen Freitag nicht verkraulen. Wir bekommen unser Bier, aber aus Kaffeetassen.
Samstag 18. Oktober
Ein Streit um die Toiletten-Magnetkarten entfacht. Die beiden Karten waren schon zu Anfang unserer Reise Diskussionsgrundlage. Aber zum Schluss kam dann doch jeder zu seinem Recht. Das Wetterglück verlässt uns auch am letzten Tag nicht. Landgang mit Besichtigung der Ausgrabungsstätte in Efesus ist angesagt. Normalerweise sind alte Steine nicht gerade mein Hobby, aber Efesus ist tatsächlich einen Tagesausflug wert. Das ist wirklich beeindruckend was dort über Jahrtausende entstand. Am Rückweg musste natürlich noch ein Besuch in einer der Lederfabriken eingebaut werden. Isolde kann nicht nur hervorragend kochen, sie hat auch die Verkäufer voll im Griff und eisern verhandelt. Ich hab mich teilnahmslos in eine Ecke verzogen und mir Tee munden lassen. Einen Hut hätte ich verwettet, dort niemals etwas zu kaufen. Was soll ich sagen. Nach einer Stunde bin ich mit einer Lederjacke aus dem Laden gestiefelt. Das musste dann gleich bei Kaffee und Kuchen gefeiert werden. Nach den süßen Kalorienbomben und dem schmaler werdenden Geldbeutel reduzierte sich das Abendessen auf einen Schnellimbiss türkischer Art. Restetrinken an Bord ist angesagt. Resteessen wäre auch nicht übel gewesen. Mit unserem restlichen Proviant hätte die nächste Crew mindestens eine Woche am Bord überlebt.
Morgen früh geht’s zurück. Irgendwie schade. Ich hab mich schon wieder so an das Bordleben und an die Crew gewöhnt. Ja, irgendwie schade.
Thomas
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