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Der erste Törn stand unter keinem guten Stern. Einen Tag vor unserer Abreise ist mein Vater verstorben. Dies traf uns wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Trotz seiner 81 Jahre war er bis zuletzt fit wie ein Turnschuh. Als nach einer Woche das Nötige getan war haben wir uns dann doch kurzfristig entschlossen für zweieinhalb Tage nach Griechenland zu fliegen. Einerseits um die Bootsübernahme abzuwickeln und andererseits um ein wenig Ablenkung zu bekommen. Ich denke mein Vater, mit dem ich bis zum Schluss ein sehr inniges Verhältnis hatte, hätte das sicherlich auch so gewollt.

Nach zwei Flugstunden und 15 Minuten Taxifahrt wurden wir gegen 19:00 Uhr in der Marina von Lefkas bereits erwartet. Natascha, die Perle im Eckerbüro, hat uns sehr nett empfangen. Unsere MERLIN stand bereits für uns bereit.

Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück an der Hafenpromenade begann der Intensiv-Eincheck zusammen mit Olaf. Als Eigner inspiziert man sein Schiff natürlich unter einem ganz anderen Blickwinkel als ein Charterkunde. Was wir vorfanden war aber durchaus akteptabel. Und so blieb uns am Nachmittag noch Zeit für einen ersten Ausritt.

Nachdem wir den Kanal von Lefkas Richtung Süden verlassen haben wurde erstmal das Boot eingehend unter Fahrt getestet. Einige Manöver unter Motor und anschließend unter Segel gefahren. Bis auf die fehlende Geschwindigkeitsanzeige war alles zur vollsten Zufriedenheit. Um mal nach dem Speedlog zu sehen steuerten wir zum Ankern eine kleine Bucht an. Als ich vom Logsensoreinbau schweißgebadet meinen Kopf durch die Decksluke reckte eröffnete sich mir diese tolle Aussicht (siehe Bild).  torn-1-13

Am Abend versetzten wir unsere MERLIN noch in die Bucht von  Vlychon und genossen in einer der Tavernen ein hervorragendes Abendessen mit Blick auf unsere Yacht. torn-1-2

 

Das erste mal, dass wir alleine in einer stillen sternklaren Nacht auf unserer MERLIN zugebracht haben war ein traumhaftes Erlebnis. Leider ging es am nächsten Tag bereits zurück in die Realität. Und der bittere Alltag holte uns bald wieder ein. Der einzige Trost der uns bleibt, im September kommen wir wieder.