Zwei Jungs aus dem Nachbarfliegerclub haben mich angesprochen. Sie haben im Herbst, im Bayerischen Meer und auf unserem fränkischen Planschbecken, dem Brombachsee, ihren Segelschein und Sportbootschein gemacht und wollten nun mal spüren, wie sich so ein Törn auf dem „echten“ Meer anfühlt.

Für mich klang es verlockend, mal wieder zwei Segelnovizen mitzunehmen. Nicht immer die gleichen Typen, die gleichen Gesichter sehen und die gleichen Sprüche hören. Kalle, mein engster Freund und Flugzeugpartner der auch Fluglehrer der Beiden war und ebenfalls Pilot im Nachbarverein ist, war als vierter Mann sofort begeistert und bereit mitzufahren.

Fliegerisch sind die beiden Jungs längst auf Augenhöhe, wenn sie uns nicht sogar schon überstiegen haben. Aber auf dem Wasser gibt es wohl noch viel Potenzial.

So vereinbaren wir nach zwei lockeren Sitzungen einen gemeinsamen Törn für Mai 2023.

Samstag, der 6. Mai 2023

Wie üblich fliege ich zwei Tage voraus, um das Schiff klar zu machen und in der Marina alles Notwendige zu erledigen. Aber der Tag geht schon schön los. Der Flieger hat in Nürnberg schon mehrere Stunden Verspätung. Statt um 11:25 Uhr soll es um 14:20 Uhr erst losgehen. Und selbst diese Startzeit verzögert sich noch einmal.

Statt am Spätnachmittag entspannt an der Hafenfront im Pub zu sitzen, trudle ich, mit entsprechend Durst und Kohldampf, erst gegen 22:30 Uhr in der Marina ein.  Gott sei Dank hat der Supermarkt noch offen. Dann folgt der nächste Tiefschlag. Ab 22:00 Uhr darf kein Alkohol mehr verkauft werden. Der Verkäufer stimmt mir zu, dass dies Schwachsinn sei. Aber trotz Bitten und Betteln ließ er sich nicht erweichen ein paar Dosen raus zu rücken. An einer Bar die gerade schließt bekomme ich für Schweinegeld noch zwei 0,33er Tuborg. Aber Hauptsache der erste Abend ist gerettet.

Sonntag, der 7. Mai 2023

Für Mai ist es erstaunlich ruhig in der Marina. Nicht mal ein Drittel der Yachten ist bewohnt. Vielleicht liegt es auch am Wetter. Denn so kalt habe ich es in dieser Jahreszeit hier noch nicht erlebt. Der Klimawandel ist wohl auch in der Türkei nicht mehr zu leugnen.

Zur Verlängerung des Transit-Log treffe ich mich mit Okan, meinem Agenten. Seine Freundin läd mich gleich ein mit zu Frühstücken und ich werde regelrecht vollgestopft mit leckeren Sachen. Danach tut es gut, mir die Beine etwas vertreten zu können. In Kaş, meinem liebenswerten Zweitwohnsitz ist alles beim Alten. Um es nicht zu vergessen kaufe ich gleich die von Ingrid in Auftrag gegebenen Muskatnüsse ein. Der Einkauf macht den gestrigen überteuerten Bierpreis wieder wett. Und außerdem reicht die Menge an Nüssen vermutlich bis an unser Lebensende. Nachmittag beginnt es zu regnen.

Als das Deck wieder einigermaßen abgetrocknet ist, kommen meine Freunde Monika und Burkhard zu Besuch. Es gibt viel zu erzählen. Die Besitzverhältnisse ihrer Yacht verändern sich gerade. Und die Heimreise mit dem Wohnmobil steht an. Somit auch der von mir schon lange versprochene Rundflug über Bamberg.  Hoffentlich klappt es diesmal.  

Dank Serkan funktioniert der WLAN-Anschluß an Bord einwandfrei. So sehe ich mir am Abend im BR den Meibock-Anstich an. Tuborg passt da auch perfekt dazu und haut ned so nei wie die Böckle am Nockherberg.

Montag, der 8. Mai 2023

Seit geraumer Zeit überlege ich ja die MERLIN zu verkaufen. Schwanke dabei von einem Extrem ins Andere. Serkan der zu Charterzeiten Jahrelang auf MERLIN aufgepasst hat und sich auch heute noch technisch um das Boot bemüht, interessiert sich für die Yacht. Ich will sie aber mittlerweile nicht mehr ganz hergeben. Eine Partnerschaft würde mir vorschweben.

Ich packe ein paar Sachen ein und begebe mich mit einem Linienbus auf den Weg nach Göćek zu Serkan. In einem längeren Gespräch bahnt sich eine Lösung an. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland muss ich das ganze aber noch gedanklich auf die Reihe bringen.

Visite in der Club-Marina Göcek

Gegen 19:30 Uhr kommt die Crew an. Es gibt eine erste, wenn auch nur kurze Einweisung. Dann geht es zum Abendessen ins Yesil-Restaurant nach Kaş. Anschließend noch ein paar Bierchen beim Deutschen Stammtisch in der Barcelona-Bar. Den Absacker nehmen wir an Bord. Es wird Mitternacht.

Dienstag, der 9. Mai 2023. 08:00 Uhr; 998,0 hPa leichte Cirrusbewölkung. Windstill

Oh Gott, es gibt Frühaufsteher an Bord. Das muss ich nächstes mal bei der Törnplanung bereits unterbinden. Jetzt ist es zu spät dazu. Aber zum Glück ist unser Early Bird ein leiser Geselle.

Wir wollen uns im Pasarella-Restaurant an der Hafenfront ein klassisches türkisches Frühstück gönnen. Die Entschleunigung der Crew ist noch nicht ganz abgeschlossen. So müssen wir die Zeit überbrücken, bis die Restaurants öffnen.  Vor 9:00 Uhr ist gewöhnlich kein Yachtie auf den Beinen, außer es drückt die Blase. Nur Touris rumpeln schon rum.

Kein Alkohol, nur Lebensmittel.

Nach dem ausgiebigen Frühstück geht es zum Großeinkauf. Teils im Marina-Supermarkt, teils in der Stadt. Nach dem Verstauen der Lebensmittel hat MERLIN gefühlt einen halben Meter mehr Tiefgang.

Was folgt ist eine sehr intensive Einweisung in das Boot, in sämtliche Rettungsmittel und in die Reiseplanung. Schließlich sollen die beiden Scheinneulinge so viel wie möglich mitbekommen.

Am Abend bekommt der Skipper im Sempathi-Restaurant sein lang ersehntes Rinderlenden-Steak, während sich die Leichtmatrosen mit landestypischer Schonkost begnügen.

Den Absacker gib´s wieder an Bord. Und wieder wird es Mitternacht. Man hat ja schließlich Urlaub.

Mittwoch, der 10.05.2023. 08:00 Uhr Sonnig 997,0 hPa; Windstille

Wir laufen planmäßig um 09:00 Uhr aus. Der Ableger klappt perfekt. Das Aufschießen der Leinen muss vielleicht noch etwas geübt werde. Vielleicht gab es ja am Nürnberger Kanal nur Bindfäden oder Kälberstricke. Das Speed-Log geht nicht. Vermutlich wie so häufig veralgt. Unser erstes Ziel ist Polemos Bükü. Eine Bucht im Kekova Körfezi.

Kriegsschiff in Sicht

Anfangs weht noch kein Windchen. Wir können also unterwegs entspannt frühstücken. Bei der Vorbeifahrt an der griechischen Insel Kastellorizon entdecken wir ein imposantes Kriegsschiff das hier die Stellung hält. Wir motoren durch die Enge bei der Insel Akar Bogazi. Anschließend kommt Wind auf. Wir setzen Segel mit Kurs aufs weite Meer. Theoretisch würden wir, ohne weiteres Zutun, irgendwann in Israel anlanden. Aber soweit lassen wir es nicht kommen. Mit ein paar Wenden und Halsen geht es zurück Richtung Kekova. Die Einfahrt erreichen wir gegen 15:00 Uhr und unser Tagesziel eine halbe Stunde später. Das Ankermanöver klappt. Wenn auch erst beim dritten Anlauf. Der Düseneffekt verkompliziert die Sache enorm. Meine Großmutter würde sagen „das ist gut fürs merken“. Und sie hatte eigentlich immer Recht. Hektik wäre hier fehl am Platz.

Die Jungs wollen sich unter Wasser den Speed-Log-Geber ansehen und in Gang bringen. Das Wasser ist eisig kalt. Und irgendwie kommen mir die Beiden vor, wie damals die „freiwilligen“ Helfer in Tschernobyl. Gut, kaltes Wasser ist nicht ganz so gefährlich wie Strahlung, aber für uns sind es Helden.

Der Düseneffekt lässt Merlin an der Ankerkette hin und her tänzeln bis sich am Abend der Wind legt. Die Jungs kochen Sahnegeschnetzeltes mit Reis. Sehr lecker. Es fehlt an Nichts!

Dafür, und für den aufopfernden Einsatz werden feierlich Orden „Helden der Bucht“ verliehen.

Den Absacker gibt es unterm Sternenhimmel an Deck. Was für eine Nacht!

Log 24NM

Donnerstag, den 11. Mai 2023. 08:30 Uhr; Sonnig, leicht diesig; 996 hPa.

Frühstück an Deck. Die Müslifraktion hat die Oberhand. Heute steht eine Wanderung zu einer Lykischen Siedlung auf dem Programm. Ich bleibe an Bord, spül das Geschirr ab und putze die Toilette. Wohl gemerkt, in dieser Reihenfolge. Gegen 13:30 Uhr kommt die Crew mit dem Dinghi zurück. Wir machen Brotzeit mit Bierkugel und Restgeschnetzeltem.

Um 14:45 Uhr Anker auf. Wir lassen uns von der Fock gemütlich aus der Bucht ziehen. Auf offener See lässt der Wind erstaunlicherweise nach. Zeit für ein Skipper über Bord Manöver. Fünf Minuten später bin ich, respektive die Wasserflasche, wieder an Bord. Unser Treiben scheint ein Rudel Delfine neugierig gemacht zu haben. Sie umschwärmen das Boot. Tauchen mal links, mal rechts auf. Diesmal klappen sogar einige Schnappschüsse. Es packt mich immer wieder eine gewisse Ehrfurcht, diese edlen Tiere zu treffen. Hoffentlich haben sie noch lange eine Überlebenschance in unseren mit Plastik und anderem Scheiß zugemüllten Meeren.

Da es mit dem Segeln nicht so klappen will, besichtigen wir die zerklüftete Eselsbucht. Ich kann mal wieder meine Story loswerden, von Piraten die hier versteckt auf vorbeiziehende Handelsschiffe gewartet haben. Langsam glaube ich die Geschichten schon selbst.   

Um 17:00 Uhr brechen wir nach Üćağis zu Hassan auf. Um 18:15 Uhr mit 50 Meter Kette auf 5,5 Meter Grund sicher und fest. Ankerbierchen bzw. Ankercola.

Bei Hassan werde ich schon fast wie ein Familienmitglied aufgenommen. Wir essen Vorspeisen, lecker gegrillte Dorade und bekommen lauwarmes Baklava zum Nachtisch spendiert. Zum Verdünnen gehört natürlich Raki dazu. Eine Zeitlang gesellen sich Joanna und Marcel zu uns an den Tisch. Zwei mir schon länger bekannte Weltumsegler die derzeit hier am Gemeindesteg einen Dauerliegeplatz haben.

Den Absacker gibt’s dann wieder Bord. Leider ist ein schwerer Diebstahl zu verzeichnen und trübt die gute Laune gewaltig. Eine Tüte Chips ist spurlos verschwunden. Alle Anzeichen deuten auf die Bugkabine hin. Der Fall beschäftigt uns bis weit über Mitternacht.

Log 15NM

Freitag, der 12. Mai 2023. 09:00 Uhr 994 hPa Sonnenschein mit leichter Eintrübung (nicht nur am Himmel)

Mein erster Schwumm ums Boot. Nicht nur zum wach werden, auch um den Raki aus dem Kopf zu bekommen. Es gibt eine Planänderung. Den Jungs hat es gestern so gut bei Hassan gefallen, dass sie am Rückweg hier noch mal einkehren wollen. Damit entfällt die heute geplante Fahrt nach Finike in die Marina. Die haben sowieso meine elektronische Reservierung noch nicht bestätigt. Also bleiben wir in dem uns mittlerweile schon bekannten Seegebiet rund um Kekova. Zum Frühstück gibt es diesmal nicht nur Müsli, sondern auch „falsches Rührei“. Also das Ei ist schon richtig, allerdings mit Bierkugel statt Schinken. Zu aller erstaunen wird als Beweisstück Nr. 1 eine leere Chipstüte in der Bugkabine entdeckt. Eine Taskforce wird einberufen.

Beweisstück Nummer 1

Um 11:30 Uhr lichten wir den Anker. Alles läuft wie am Schnürchen. Ich bin quasi nur noch Gast. In der Bucht gibt es bereits Schaumkrönchen. Draußen erwarten uns bis zu 30kt Wind und bis zu 2 Meter Welle. Wir machen einen längeren Schlag ins offene Meer und sausen mit dem dritten Reff immer noch mit 6 bis 7 Knoten durch die Gegend. Ich kämpfe mit dem Raki der mir offensichtlich noch mal durch den Kopf gehen will. Als alter Salzbuckel darf ich mir jetzt bloß nichts anmerken lassen! Nach der Wende steuern wir wieder zurück in die geschützte Bucht. Die Starkwinderfahrung war wichtig, aber jetzt reicht´s dann auch wieder. Wir legen eine Pause ein. Gegen 16:00 Uhr beruhigt sich die Lage. Wir holen den Anker ein, ohne an dem Ami anzudötzen,  der sich so saublöd vor uns gelegt hat. Es gelingt schmerzfrei.

Im Schmetterling geht es Richtung Kamishk Burun oder auch Karibikbucht, wie sie Ingrid betitelt hat. Die Diskussion ob der Bullenstander Königsblau, Dunkelblau oder Hellschwarz ist, endet als wir mit dem Bug in eine Höhle blicken und wenig später unseren Übernachtungsplatz erreichen. Um 17:45 Uhr fällt das Eisen auf 6 Meter Tiefe mit 40 Meter Ankerkette im Karibikblauen Wasser. Alles geschieht automatisch. Ich bin nur noch Gast.

Abends gibt es Spaghetti Carbonara und einen Absacker an Deck. Kurz nach 22:00 Uhr fallen die letzten Äuglein zu. Der Tag war ziemlich anstrengend. Die Nacht ist ruhig, bis auf einige Trompetenkäfer.  

Log 21 NM

Samstag, der 13. Mai 2023; 08:15 Uhr; Sonne pur; 999 hPa

Ein Schwumm ums Boot mit Körperreinigenden-Maßnahmen.

Nach dem obligatorischen Müsli-Frühstück inspizieren die Jungs mit dem Dinghi die Gegend. Inclusive der Höhle in der die MERLIN gestern nicht ganz hineingepasst hat. Es ist ein entspannter Vormittag mit Bücherlesen und vor sich hindösen.

Die neueste Mode

Um 13:00 Uhr verlassen wir die Bucht Richtung Demre. Außerhalb der Landabdeckung kommt richtig geiler Segelwind auf. Moderat mit lang gezogenen Wellen. Mit bis zu 20 Knoten Wind und 6 Knoten Fahrt kreuzen wir den ganzen Nachmittag mit ausgedehnten Schlägen bis hoch zur Einfahrt bei Kara Adasi die wir um 16:45 Uhr erreichen. Dann geht es mit mehrmaligem Halsen weiter in die innere Bucht zurück zu Hassan.

Um 17:30 Uhr fällt der Anker auf 5 Meter Grund mit 40 Meter Kette. Auf besonderen Wunsch der Crew lassen wir uns ein zweites mal von Hassans Tochter mit dem Motorboot zum Abendessen abholen. Diesmal sind die Vorspeisen noch Variantenreicher und als Hauptgericht gibt es Schwarzmeer-Fisch. Was immer das für eine Art Fisch ist. Wenngleich Simon penibel an den Gräten rum balanciert als würde er Mikado spielen, scheint es doch wieder vorzüglich zu munden. Nach der Rückkehr gegen 22:00 Uhr legt Kalle noch eine kleine Showeinlage aufs Parkett. Als Schmerzmittel zur inneren Anwendung gibt es Ouzo aus Kastellorizon. Nun scheint plötzlich auch Felix krank geworden zu sein. Zum Glück habe ich genügend Schnapsgläser an Bord.

Log 21 NM   

Sonntag, 14 Mai 2023; 08:00 Uhr; Sonnig 1001,5 hPa.

Täglich wird es wärmer. Wir erreichen mittlerweile 27 Grad. T-Shirt und Shorts sind durchgängig zu tragen. Selbst beim Segeln.

Um 10:30 Uhr gehen wir Anker auf. Wie gesagt, ich bin nur noch Gast an Bord. Alles funktioniert ohne Rückfragen und ohne schlaue Ratschläge.

Wir müssen ein gutes Stück zurück Richtung Kaş und hoffen auf guten Segelwind. Aber diesmal scheint uns das Glück nicht hold zu sein. Gegen 12:00 Uhr packen wir das Tuch wieder ein. Zu wenig Wind und aus der falschen Richtung. Ab Inci Adasi ist ein Kurswechsel notwendig und wir können die Segel wieder auspacken. Gemächlich geht es weiter. Um 15:30 Uhr legen wir nördlich Kovanli Adasi einen Badestopp ein. Nach gut einer Stunde geht es weiter nach Ince Burun wo wir um 17:30 Uhr auf 10 Meter Wassertiefe mit 60 Meter Kette ankern.

Die ersten Wahlergebnisse trudeln ein. Erdogan liegt knapp vorne. Wohl wieder dank der Deutsch-Türken die dann ganz entspannt aus dem sozialsten und demokratischsten Land der Welt auf das heimatliche Chaos aus Korruption und Inflation blicken können. Unser auswärtiges Amt warnt bereits vor Unruhen im Land.

Trotz Wahlkrimmi gibt es zum Törnabschluß „Kapitäns Dinner“ Spaghetti mit zweierlei Sauce, bunter Salat und Rotwein. Es wird langsam dunkel. Der Mond schimmert und tausend Lichter scheinen von Kaş herüber. Unsere letzte Nacht auf See.

Log 19 NM

Montag, der 15. Mai 2023; 08:00 Uhr; Sonnig 999 hPa.

Heute geht es zurück in die Marina. Die Woche ist rasant vergangen. Wir machen um kurz nach 8:00 Uhr ungefrühstückt los. Kaffee gibt´s unterwegs. Endlich darf ich auch mal wieder ans Ruder. Gegen 10:30 Uhr sind wir an der Tankstelle und füllen 33 Liter Diesel nach. Für umgerechnet 90ct pro Liter.

Um 11:00 Uhr stehen wir an unserem Steg C auf unserem Platz Nr. 1. Eigentlich müsste es jetzt Platz Nummer 1,5 heißen, da sie mir noch eine kleine Motoryacht vor die Nase gesetzt haben.

Die Jungs beginnen sofort wie die Wilden zu werkeln. Unaufgefordert, wohl gemerkt! Segel waschen, Boot putzen, Luft aus dem Dinghi lassen, aufräumen.   

Ich bin viel zu schwach mitzuhelfen und verschanze mich hinter meinen Logbuchaufzeichnungen.

Abends im Smiley´s-Restaurant noch mal ausgiebig Vorspeisen und lecker Fisch. Diesmal paniert und aus dem heißen Fett. Der letzte Abend an Deck wird noch mal genossen. Erst um Mitternacht fallen dem Letzten (also mir) die Äuglein zu.

Morgen geht es zurück. Hm, gerade jetzt, wo´s so schön ist. Naja, vielleicht kann man das ja mal wiederholen. An mir soll´s nicht liegen.

Log 6 NM    

Gesamt Log:    106 NM

Motorlaufzeit:    15 Stunden (Zählwerk von 2.184,1 bis 2.199,1)

Bemerkung:      Der Speed-Log-Geber konnte gar nicht funktionieren, er war nicht eingebaut.

                       Wenn man nachts auf einen Trompetenkäfer tritt hört sich das an als würde man furzen.

                        Der Chips-Diebstahl konnte nie ganz aufgeklärt werden.

Der erste Schluck kaltes Bier, das ist wie wenn einem ein Engel auf´s Herz brunzt.